Wildschwein

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POPULATION IN DEUTSCHLAND:


300.000 - 1.500.000 Tiere

BEDROHUNGSSTUFE:


Nicht bedroht

POPULATION IN DEUTSCHLAND:


300.000 - 1.500.000 Tiere

BEDROHUNGSSTUFE:


Nicht bedroht

DAS WILDSCHWEIN

POPULATION IN DEUTSCHLAND:


300.000 - 1.000.000 Tiere

BEDROHUNGSSTUFE:


Nicht bedrohT

DAS WILDSCHWEIN

Wie erkenne ICH das Wildschwein?

Der Körper des Wildschweins wirkt von der Seite betrachtet gedrungen und massiv. Dieser Eindruck wird durch die im Vergleich zur großen Körpermasse kurzen und nicht sehr kräftig wirkenden Beine verstärkt. Im Verhältnis zum Körper wirkt auch der Kopf fast überdimensioniert. Er läuft nach vorn keilförmig aus. Die Augen liegen weit oben im Kopf und sind nach schräg-vorn gerichtet. Die Ohren sind klein und von einem Rand zottiger Borsten umgeben. Der kurze, gedrungene und wenig bewegliche Hals ist nur erkennbar, wenn Wildschweine ihr Sommerfell tragen. Im Winterfell scheint der Kopf direkt in den Rumpf überzugehen. Von der Stirn bis über den Rücken verläuft ein Kamm langer Borsten, der aufgestellt werden kann.  Vollkommen ausgewachsen sind Wildschweine ab ihrem fünften Lebensjahr; in Mitteleuropa haben Bachen dann eine Kopf-Rumpf-Länge von 130 bis 170 cm, Keiler erreichen eine Länge von 140 bis 180 cm. Das maximale Lebendgewicht von ausgewachsenen Bachen in Mitteleuropa liegt bei rund 150 kg und das von ausgewachsenen Keilern bei rund 200 kg.

 

Welche Geräusche gibt es von sich?

Grunzlaute sind individuelle Kontaktlaute, an denen sich die Tiere einer Rotte, besonders aber Mutter und Kind neben dem Körperkontakt (oft Nasenkontakt) und der geruchlichen Kontaktnahme, hauptsächlich an den Läufen aber auch an den Augendrüsen (beim Nasenkontakt) erkennen. Frischlinge werden auf das Grunzen ihrer Mutterbache geprägt. Alle anderen dargestellten Laute (Warn- und Alarmlaute und das sogennnate Quieken und Schreien als Kampf-, Abwehr-, Such-, Hunger-, Angst- und Schmerzlaut) sind arteigen und haben keine individuellen Merkmale. Eine Zwischenstellung nehmen Lock- und Werbelaute ein, die indiviulle Grunzelemente enthalten.

 

Wo lebt eS?

Wildschweine passen sich unterschiedlichsten Lebensräumen an. Dazu trägt bei, dass sie ausgesprochene Allesfresser sind, die sich schnell neue Nahrungsnischen erschließen. Wildschweine haben durch ihre Fähigkeit, den Boden aufzubrechen, Zugang zu Nahrung, die anderen Großsäugern nicht zur Verfügung steht. Ihr kräftiges Gebiss kann sogar hartschalige Früchte wie Kokosnüsse aufbrechen. Sie sind außerdem ausgezeichnete Schwimmer und verfügen über eine gute Wärmeisolation, so dass sie sich auch an Feuchtgebiete anpassen können. Auf Grund dieser Fähigkeiten zählen sowohl Nadelwald als auch schilfbewachsene Sumpfgebiete zu den Lebensräumen, die vom Wildschwein besiedelt werden können.

 

Wie kann ich ES beobachten?

Wildschweine sind eigentlich tagsüber aktiv. Nur durch Störungen der Menschen in ihren Lebensräumen werden diese dämmerungs- und nachtaktiv.

 

Was frisst es?

Das Wildschwein durchwühlt bei der Nahrungssuche den Boden nach essbaren Wurzeln, Würmern, Engerlingen, Mäusen, Schnecken und Pilzen. Wildschweine fressen neben Wasserpflanzen wie beispielsweise dem Kalmus auch Blätter, Triebe und Früchte zahlreicher Holzgewächse, Kräuter und Gräser. Als Allesfresser nehmen sie auch Aas und Abfälle an. Es wurde beobachtet, dass Wildschweine Kaninchenbaue aufbrechen, um die Jungkaninchen zu fressen. Gelegentlich fallen ihnen auch Eier und Jungvögel bodenbrütender Vögel zum Opfer. An trockengefallenen Gewässern fressen sie sogar Muscheln.

Eine besondere Rolle im europäischen Verbreitungsgebiet spielen in der Nahrung von Wildschweinen die Früchte von Eichen und Buchen. In Jahren, in denen diese Bäume besonders gut tragen, sogenannte Mastjahre, leben Wildschweine monatelang überwiegend von diesen Früchten. Wenn diese Mast fehlt, wird diese durch landwirtschaftlichen Maisanbau kompensiert.

Wildschweine können erhebliche Wildschäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen verursachen. Sie fressen alle Feldfrüchte, die in Mitteleuropa in der Landwirtschaft angebaut werden. Bei Kartoffeln unterscheiden sie dabei sogar zwischen einzelnen Sorten und fressen besonders gerne Frühkartoffeln. Wildschweine durchwühlen auch Getreidefelder und richten mit ihrer Wühlerei regelmäßig einen größeren Schaden als durch das Fressen an. Auch die Schäden, die sie beispielsweise in Landschaftsparks anrichten, sind vor allem Wühlschäden. Sie graben dabei ganze Wiesen und Rabatten auf der Suche nach Blumenzwiebeln um.


Wildschweine fressen allerdings auch Insekten, die einen Teil ihrer Entwicklungszeit im Boden verbringen, und andere Kleintiere. Die starke Wühltätigkeit dabei kann auch unter der Bodenfauna erhebliche Schäden verursachen, so etwa bei Eigelegen und Überwinterungsplätzen von Eidechsen. Das Durchwühlen des Bodens durch die Wildschweine im Rahmen der Nahrungssuche führt zu einer Erhöhung der Artenvielfalt mit Verschiebung des Spektrums zu kurzlebigeren Arten und leistet so einen Beitrag zum botanischen Artenschutz. Dies wird auf eine erhöhte Dichte von keimfähigen Pflanzensamen in von Wildschweinen genutzten Böden zurückgeführt. Wegen der veränderten Eigenschaften der von den Tieren durchwühlten Böden erhöht sich außerdem die Keimfähigkeit der Pflanzen, und die Durchbrechung der Vegetationsruhe führt zu einem verstärkten Wachstum.

 

Was bedroht ES?

Für Wölfe stellen Wildschweine eine Hauptbeute dar, wobei der Anteil je nach Lebensraum schwankt. Wildschweine gelten als ständiges Erregerreservoir und als Hauptüberträger der Klassischen Schweinepest auf Hausschweinbestände. Große landwirtschaftliche Schäden treten vor allem dann auf, wenn Eichen und Buchen nicht ausreichend Frucht angesetzt haben und die Wildschweine daher bevorzugt auf den landwirtschaftlichen Feldfluren auf Nahrungssuche gehen. Dies ist der Hauptgrund, warum Wildschweine so stark bejagt wurden, dass sie in Teilen Europas über Jahrhunderte hinweg fehlten.

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